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Einsatz neuer Medien im Arbeits- und Gesundheitsschutz an Hochschulen – HIS-Projekt "ARGEPLAN"

Veröffentlichungsdatum

31.12.2001

Sonderdruck aus: HIS Mitteilungsblatt "Gefährliche Stoffe und Abfälle an Hochschulen", Nr. 3/4 (2001), Seite 1

Im Rahmen des Kooperationsverbunds "ARGEPLAN" hat sich HIS an einer Erprobung verschiedener Transferwege von vorhandenem Arbeitsschutzwissen zu den Nachfragern vor Ort beteiligt. In einer dreimonatigen Erprobungsphase vor Ort haben sich ca. 70 MitarbeiterInnen aus 14 Hochschulen an einer Evaluierung der Nutzung von Arbeitsschutzinformationen vor Ort , insbesondere auf Basis elektronischer Medien, mittels Selbstaufschreibung beteiligt.

Die Ergebnisse der Untersuchung hat HIS in einem ausführlichen Bericht für das Gesamtvorhaben zusammengestellt. Dieser wird im Frühjahr nächsten Jahres veröffentlicht werden. Vorab seien an dieser Stelle wichtige Ergebnisse vorgestellt.

Nutzung elektronischer Medien im Arbeits- und Gesundheitsschutz

Trotz der Bedeutung eigener Unterlagen und persönlicher Nachfrage erlangen die elektronischen Medien bei der Suche nach arbeitsschutzrelevanten Informationen bereits einen merklichen Stellenwert. In der Hochschule wird dies durch die Ausstattung der meisten Arbeitsplätze mit DV-Geräten und Internetzugang infrastrukturell gut unterstützt.

Elektronische Medien für Recherchen im Arbeitsschutz werden dann eingesetzt, wenn Mitarbeiter mit umfangreichen, anspruchsvollen und neuen Fragestellungen konfrontiert sind. Komplexe Suchvorgänge beinhalten allerdings eine Gefahr: Das Internet liefert zu viele Informationen, Wichtiges muss von Unwichtigem vom Nutzer selbst getrennt werden. Hieraus resultiert dann auch seine "Vorliebe" für bereits vertraute Internetseiten. Die Beurteilung der Suchergebnisse ist in diesen Fällen sehr positiv, weil eine bekannte und anerkannte Suchmaschine oder Homepage, ggf. in einer speziellen Datenbank genutzt wird, auf deren Ergebnisse man sich vorab einstellen kann (z.B. Umwelt Online). Durch das Anlegen von Bookmarks wird dieses Phänomen vom Nutzer "instrumentell" verstetigt.

Für die Nutzung elektronischer Medien in studentischen (chemischen) Praktika sind die Rahmenbedingungen günstig, weil im allgemeinen davon ausgegangen werden kann, dass die naturwissenschaftlichen und ingenieurwissenschaftlichen Fachgebiete den elektronischen Medien gegenüber aufgeschlossen sind. Auf der anderen Seite bestehen Befürchtungen bei Hochschullehrern, dass die Recherche und Nutzung elektronischer Informationen und Publikationen zu einer schlechteren argumentativen Durchdringung des Stoffes führen können.

Informationsagent "ASINFO-Hochschulen"

Die Suchmaschine ASINFO-Hochschulen wurde in der Erprobung erstmalig einem Praxistest unterzogen. Die unterschiedliche Beurteilung der Suche resultiert nach Meinung von HIS aus der sehr hohen Erwartungshaltung an die Ergebnisse, bei gleichzeitig noch bestehenden Problemen mit der Navigation innerhalb der Suchmaschine.

Aus den Ergebnissen der Evaluation lässt sich ableiten, dass eine Weiterentwicklung von ASINFO-Hochschulen durchaus sinnvoll erscheint. Hierzu sind die Inhalte (hinterlegte Informationen) den Anforderungen (was wird recherchiert?) und die Suchfunktionalitäten dem Suchverhalten (wie wird gesucht?) der Nutzer anzupassen. Ziel muss es sein, die Erwartungen der Nutzer an die Informationsqualität zu erfüllen. Dabei sollte nicht versucht werden, mit etablierten Suchmaschinen bzw. Internetseiten anderer Informationsanbieter zum Arbeitsschutz zu konkurrieren. Statt dessen sollte auf Grundlage der jetzt vorliegenden Erfahrungen eine Nische für "anlassbezogene" Informationen gefunden werden. Organisatorisch muss ein Konzept wie ASINFO-Hochschulen zur Durchsetzung Langfristigkeit garantieren und bedarf zur Optimierung der Inhalte auch einer aktiven Kooperation mit den Hochschulen als Informations-Bereitsteller. Hierdurch kann dem sogenannten "Lost in Hyperspace-Phänomen" entgegengewirkt werden.

Informationsmanagement

Die Erprobung hat deutlich gemacht, dass in den Hochschulen ein unterschiedlicher Zugang zu Informationen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes gewählt wird. Während der Informationsbedarf im Alltagsgeschäft wesentlich durch Erfahrungswissen gedeckt wird, entsteht im Vorfeld von planerischen "Maßnahmen" (Forschungsvorhaben, bauliche Maßnahmen) die Notwendigkeit, zusätzliches fachliches Know-how einholen zu müssen.

Organisatorisch stellt sich damit in den Hochschulen die Frage, welche Informationen und Wissensbestände für die Lösung einer Arbeitsaufgabe notwendig sind und wie sie möglichst schnell in oben genannte Prozesse einfließen können. Nach Meinung von HIS kann dies nur im Rahmen eines Informationsmanagements realisiert werden, in dem das Fachpersonal für den Arbeitsschutz eine zentrale Rolle als sog. "Wissensberater" einnimmt. Der Wissensberater ist in der Lage, Wissensbestände aufgabenbezogen zu bewerten, auszuwählen und umzusetzen. Er ist in der Lage, aus der wachsenden Komplexität der Wissensbestände die für die Arbeitsaufgabe relevanten zu identifizieren. Der Wissensberater wird in der Wissensökonomie zur entscheidenden Produktivkraft. Dies führt auch zu einer neuen Rolle für das Fachpersonal, wenn eine Entlastung von "banalen Alltagsfragen" aus den dezentralen Einrichtungen unterbleibt oder wenn über eine Anfrage ein Dialog eintritt.

Autor:innen

Joachim Müller